Mittwoch, 12. Dezember 2012

Die Welt kriegt nicht genug

Heute möchte die Welt einen denkwürdigen Tag für Premium Content im Internet ausrufen. Ab jetzt gibt es nur noch einen Apetithappen von 20 Artikeln im Monat kostenlos.
Persönlich und auch als Fachmann für Online-Medien halte ich das in der gegebenen Form für ein "fail". Es ist ein lohnendes Experiment, aus dessen Ausgang ich gerne lernen möchte, das man aber evtl. nicht gerade mit einem der renommiertesten und reichweitenstärksten Online-Angebote - so hat es mir ivw auch gerade erst geflötet - eingehen sollte. Ich werde also schon aus beruflichen Gründen die zukünftige Reichweite im Auge behalten. Wobei Reichweite natürlich nur für den werbenden Bereich relevant ist.
Für alles weitere gibt es Abo-Modelle.
Dieser Schritt war angekündigt worden, sodaß ich die auf dem Mobilportal - das mit der Werbung, die sich dreht, sodaß man es kaum benutzen kann - beworbene App lieber schon im Vorwege nicht installiert habe. (Vermutlich war das vom Verlag so nicht gemeint, oder?) Man weiß ja nie, was so eine App dann In-App kaufen möchte.
Diese Abo-Modelle sind preislich durchaus fair. Den Preisen steht Leistung gegenüber und sie sind aus der Sache heraus nicht überzogen und sie liegen deutlich unter einem Print-Abo. Wie üblich ist mit dem Print-Abo das Online-Abo abgegolten - man muß sich nur registrieren. (Für so etwas habe ich mich das letzte bei ftd.de registriert, aber lassen wir das...)
Bisher gab ich so ca. 30€ bis 40€ im Monat für Print-Abos aus, da sollten doch die 7€ bis 13€ ein Schnäpchen sein.
Doch genau hier beginnt für mich der professionelle Denkfehler: Das Online-Angebot konkurriert nicht mit Print-Abos sondern mit meinem gesamten online Informationsbedürfnissen. Und hier will jede Site mit "Premium"-Anboten - als letztlich Abo-Diensten - von mir immer nur 5€ bis 10€ im Monat sehen. Kleine Beträge! Aber im Internet nutze ich nicht nur eine Zeitung sondern - so ist das Medium strukturiert - viele Sites quer durcheinander entweder Technisch oder Persönlich im Mesh-Up. Bei nur einem halben dutzend Sites sind das in der Summe schon mal eben 60€. - Und dann muß man wohl das, was aus der GEZ wird, gleich noch mit dazuaddieren, weil deren Content-Angebot ja auch kostenpflichtig und ungbefragt in's Internet gepustet wird.
In der Summe werde ich wohl - und ich denke, ich bin auch in Zukunft nicht alleine - lieber vernünftige Werbeformate in Kauf nehmen und meine strikte "Zero-Payment" Strategie allen Sites gegenüber fortsetzen. - Und das paßt dann ja auch wieder zum teschnischen Fokus dieses Blogs.

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